„Wenn nichts passiert, werden die Richtwertmieten im April neuerlich um 8,6 Prozent erhöht.“ Das könnte laut Thomas Ritt von der Arbeiterkammer auf österreichische Mieter:innen zukommen. Aber das ist längst nicht alles: Die Inflation erreichte im Jänner einen neuen Höchststand, Großkonzerne verzeichnen Rekordgewinne und die Schere zwischen Arm und Reich klafft währenddessen immer weiter auseinander.
Da braucht es jemanden, der dafür sorgt, dass eben nicht nichts passiert. Es braucht Menschen, die sich für soziale Gerechtigkeit einsetzen, ob aus der Zivilbevölkerung heraus oder auf institutioneller Ebene. Jemanden, der zum Beispiel einen Mietpreisdeckel für leistbares Wohnen fordert. Oder sich wie AK Präsidentin Renate Anderl mit Nachdruck gegen die Überlegungen von Arbeitsminister Martin Kocher zur Abschaffung von Bevorzugungen von Teilzeitarbeitskräften ausspricht.
Aber ganz unabhängig davon, wie wichtig diese Botschaften sind: Im immer schneller werdenden Newscycle zwischen Ukraine Krieg, FPÖ Rülpsern und Katzenmemes drohen sie unterzugehen.
Die permanente Überflutung mit Information und auch Nicht-Informationen passiert aber nicht zufällig. Im Gegenteil, es hat System. Diese Strategie wurde sowohl im Präsidentschaftswahlkampf von Donald Trump eingesetzt, sie gehört zum Playbook von Russland, wenn es darum geht, Demokratien zu destabilisieren und sie kam auch beim Brexit zum Einsatz.
"This is not about persuasion – This is about disorientation"
Warum das Impeachment Verfahren gegen Donald Trump allen egal war, führt VOX aus.
Oder etwas handfester ausgedrückt: "Flood the Zone with Shit". So beschreibt der frühere Trump-Berater Steve Bannon, wie Information zur Waffe werden kann. Und somit das Potenzial hat, Kommunikation in ihren Grundfesten zu erschüttern.
Auch wenn es grundsätzlich um WOKENESS geht, wird ab 12:15 erklärt, welche Methoden die Rechte einsetzen.
Dazu kommen die alles beherrschenden Algorithmen der Social Media Plattformen, denen sich auch Medien immer mehr unterwerfen (müssen). Mark Zuckerberg, Elon Musk und China entscheiden mittlerweile, was wir zu sehen bekommen. Was uns erreicht und beschäftigt ist vor allem etwas, was uns besonders aufregt. Eine nicht gerade gemeinschaftsfördernde Entwicklung.
"It’s a story about the fragmentation of everything. It’s about the shattering of all that had seemed solid, the scattering of people who had been a community"
Der Psychologe Jonathan Haidt in einem sehr langen aber ebenso wichtigen Artikel über die Auswirkungen von Meta auf unsere Gesellschaft.
Aber es gibt auch einen anderen Weg als Hass und Wut, um den Nebel an Desinformation und Müll zu durchdringen: Popkultur.
Und genau hier setzen wir als Kommunikationsagentur an. Wir greifen Momente auf, die uns alle verbinden. Dafür nutzen wir die wenigen Gelegenheiten, wo Ereignisse alle Bubbles erreichen und für etwas stehen. Wir bedienen uns der Kulturgüter, die uns dran erinnern, dass es am Ende des Tages doch so etwas wie einen gemeinsamen Nenner gibt — auch wenn es sich oft nicht so anfühlt.
Der Zeitgeist als alle vereinendes kulturelles Erlebnis ist im Jahr 2023 für uns das wichtigste Inspirationsfeld für Kommunikation.
"’The Bear’ has been praised for its visceral depiction of the stress of a professional kitchen, but you don’t have to have done restaurant work to recognize the chaos, panic and precarity the show captures so convincingly."
In der NYT wird die FX Show THE BEAR gelobt (bei uns auf Disney+ zu sehen).
Was wir in Form von Serien und Filmen sehen, prägt unser Bild der Wirklichkeit, inspiriert uns — oder spiegelt auch einfach nur bestimmte Stimmungen und Vibes der Gesellschaft. Und wir können das wiederum nutzen, um unsere Botschaften zu transportieren. Wenn zum Beispiel in der Show „The Bear“ die Story eines Koches erzählt wird, erkennen wir alle Elemente der durchflexibilisierten Arbeitswelt des 21. Jahrhunderts, die sich nicht nur auf Restaurantküchen beschränkt.
Erste Präsentationslayouts der Kampagne mit Jeremy Allen White in der Hauptrolle.
Dementsprechend macht es auch Sinn, Jeremy Allen White aka Ramy in ersten Präsentations-Layouts zum Thema Fairness in der Arbeitswelt zu zeigen, auch wenn wir ihn letztlich nicht für die Kampagne gewinnen konnten. Hätte sich vermutlich ohnehin mit dem von der AK gelebten Anspruch des sorgfältigen Umgangs mit Mitgliedergeldern gespießt.
Richtig gute Popkultur sorgt dafür, dass die Bilder – oder noch besser – die Vibes zu Allgemeingut werden und in unser kollektives Gedächtnis übergehen. Das beste Beispiel dafür: „Stranger Things“. Die Netflix-Serie bricht mit jeder neuen Staffel immer wieder sämtliche Rekorde und wurde auch 2022 wieder zu dem popkulturellen Ereignis des Jahres. Dass die Show definitiv in die jüngere Geschichte der Popkultur eingegangen ist, beweist zum Beispiel der Erfolg des Kate-Bush-Songs „Running Up That Hill“, der in der Serie eine wichtige Rolle gespielt hat. Die TikTok-Kids und Fans der Serie waren (ganz zur Überraschung von Kate Bush) begeistert von dem Track, weshalb er direkt auf Platz 1 der UK-Single-Charts landete.
Natürlich kommt man auch auf TikTok nicht an „Stranger Things“ vorbei: Rund um den Release der letzten Staffel ging die Plattform über vor Videos, in denen User:innen zeigten, mithilfe welcher Songs sie sich von Über-Bösewicht Vecna befreien können, aktuell ist Mike-Darsteller Finn Wolfhard mit einem spitzbübischen Schnipser Hauptdarsteller vieler Videos.
Was uns bei der Serie catcht, ist die Erzählung von den ganz normalen Kids, die sich gegen das Böse zusammentun und sich so gegen Ausbeutung und Unterdrückung wehren. Wir wollen plötzlich Teil dieser bunt zusammengewürfelten und auf den ersten Blick so unscheinbaren Gang sein und mit ihnen gemeinsam zeigen, welche Superpower in uns steckt. Und Gründe sich zu wehren gibt es genug: Egal ob steigende Mieten, Energie-Kosten oder ganz generell die immer ungerechter werdende Welt.
JUSTICE THINGS ODER STRANGER ARBEITERKAMMER?
Genau diese Superpower wollen wir in unserer neuen Kampagne für die AK nutzen, und so mit einer Erzählung, die den „Stranger Things“-Vibe aufgreift, die Werte der AK emotional aufladen, relatable und erlebbar machen. Wir KÖNNEN die Welt verändern. Wir KÖNNEN etwas gegen Ungerechtigkeit tun. Dafür müssen wir nur die Superpower erkennen, die in unserer Stimme steckt. Denn mit der AK macht dich deine Stimme stark.
“Who the fuck are you? I’m a brat when I’m bumpin’ that”
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