Warum ich mich doch dazu entschlossen habe, Partner:in zu werden. Eine sehr persönliche Geschichte von papabogner. Erzählt von Shirin und Nikos.
Die Zukunft von papabogner
Kaum ein Thema beschäftigt uns mehr als die Zukunft. Die Zukunft der Firma, unserer Kundinnen und Kunden, aber auch die der Gesellschaft und unseres Planeten. Es ist etwas, was unser tägliches Arbeiten begleitet. Ob diese Form von Weitsicht immer ideal ist, darüber lässt sich streiten. Aber sie ermöglicht uns, schon heute Entscheidungen zu treffen, die uns als Unternehmen nachhaltig prägen werden. 2022 ist es zum Beispiel die Entscheidung, Nikos und mich als Partner:innen und Mitgestalter:innen im Unternehmen zu verankern. Einen Schritt, den ich persönlich gerne gehe, und besonders gerne gemeinsam mit Nikos.
Philipp und Nikos haben einander bei der MMC kennengelernt, wo Philipp bei Nikos eine Lehre begonnen hat. Doppellehre, wie Philipp bis vor ein paar Jahren noch gerne betont hat.
Nikos, der eigentlich inoffizielles Gründungsmitglied ist und bei papabogner schon seit Tag 1 mitwirkt. Tag 1 beginnt übrigens in Philipps Lehrjahren – Mentor und Schüler sind nach langer Zeit wieder vereint. Auch ich teile mit vielen hier eine gemeinsame Vergangenheit, die am Tabor vor zwei Jahren zu einer glücklichen Reunion geführt hat. Es hat fast etwas von einem kitschigen Film. In unserer neuen Rolle möchten wir das gemeinsame Arbeiten festigen – als starke Einheit mit Ines, Philipp, Markus, Michi, Bene und David. Klar, allein die Anzahl an Gesellschafter:innen stellt uns vor eigene Herausforderungen, aber umso schöner ist es, dass wir uns diesen gemeinsam stellen und somit die unterschiedlichsten Meinungen an einen Tisch kommen. In erweiterter Runde mit einem unglaublichen Kollektiv an Kolleg:innen, die mindestens genauso, wenn nicht sogar entscheidender, für unsere Zukunft sind.
Im Sommer 2020 haben wir für einen kurzen Augenblick geglaubt, Corona ist vorbei.
Make it make sense
Bei all der Veränderung hab ich mich echt gefragt: How did I get here? Mittlerweile kann ich mich über das neue Kapitel freuen, aber es war echt nicht von Anfang an so. Viel Skepsis, viel Unklarheit darüber, was das jetzt bedeutet. Zugegeben, es kam alles zu einer stressigen Zeit. Und es gab noch viele Baustellen, die ich einfach gesehen hab, die beackert werden müssen. Auch bei mir selbst.
Ich glaube, das erste Jahr bei pabo habe ich mehr auf strukturelle und kulturelle Wunden gedrückt, als mir lieb war und habe uns allen damit die Kräfte geraubt. Die Wahrnehmung einer Diversität, die zum damaligen Zeitpunkt einfach nicht da war, die subjektive Interpretation von Woke-Culture. Das haben wir alle erst mal verarbeiten müssen. Das ist etwas, das für mich immer präsent bleiben wird – insofern war die Überraschung, aber auch die Skepsis verständlich, als ich gefragt wurde, ob ich Partnerin werden möchte. Aber ich glaube jeder Side-eye hat sich ausgezahlt – wir haben uns gemeinsam weiterentwickelt. Und obwohl wir immer unser Bestes geben, sind wir nicht perfekt. Aber das war auch nie der Anspruch und irgendwie ist das auch eine Erleichterung.
Sobald aber die Entscheidung dafür getroffen war: Zusammenhalt, Rückenwind, Vertrauen.
Ich weiß mittlerweile nicht mehr, warum das dann doch so eine große Überraschung für mich war, aber ich habe mich im selben Moment an die letzte Seite eines jeden papabogner Dienstvertrages erinnern müssen. Auf diesem ist der pabo Wertekuchen zu finden: Haltung, Würde, Spaß und Vape-Pens.
Ein Bestandteil eines jeden Dienstvertrags: Der papabogner Wertekuchen.
Mit Haltung arbeiten, in Würde arbeiten. Mit Spaß – das will ich auch heute noch und das hat sich auch hier nicht verändert. Warum Vape-Pens so einen großen Stellenwert haben, verstehe ich bis heute nicht. Aber ich hab mir das so zusammengereimt, dass es stellvertretend für Passion steht. Eine Passion, die so deep ist, dass sie auch manchmal bissl zur Belastung wird.
Die Belastung spüren wir nämlich alle. Mal mehr, mal weniger. Manchmal fühlen wir uns sogar ein bisschen alleine gelassen. Corona hat da nochmal einen zusätzlich Beitrag dazu geleistet. Aber ich hoffe, dass wir das als Firma irgendwie kompensieren können. Und ich spüre, wie sich der Wind dreht. Ich glaube das Thema Mental Health & Ausgleich war gesellschaftlich aber auch am Tabor noch nie so präsent wie heute und das macht mich hoffnungsvoll, dass wir der Werbung etwas von dem Maschinerie-Vibe nehmen können, der so dominant ist.
Erster Partner bei papabogner und damit unser Urgestein: Bene Falter.
Onwards and upwards
Wie also die Zukunft von pabo aussieht? Schwierig zu sagen. Und ich bin auch froh, dass ich diese Frage nicht alleine beantworten muss und wir uns die Aufgaben teilen. Genau das ist eine der Stärken dieser Konstellation. Aber was papabogner immer schon gut konnte, ist bei sich zu bleiben. Sich auf sich zu konzentrieren, nicht nach links oder rechts blicken und sich nicht mit anderen zu messen. Einfach das eigene Ding machen und dabei aufeinander schauen. Und das ist der Spirit, den wir uns hoffentlich immer beibehalten oder sogar ausbauen können.
Das Büro am Tabor ist vielleicht nicht das sauberste und ganz sicher nicht das zentralste. Aber es hat definitiv die besten Menschen.
Und ich glaube unser Job ist es – neben unserem Handwerk und der fachlichen Kompetenz – zu schauen, dass wir alle das beste Umfeld haben, um zu thriven, uns mit pabo weiterzuentwickeln und uns dabei gegenseitig zu Höchstleistungen zu challengen. Wir können nicht für alles gewappnet sein, der Druck von außen ist und bleibt enorm, aber das liegt in unserer Hand. Denn, guess what: Die Benefits daraus tragen wir in unsere Projekte, zu unseren Kund:innen und am Ende auch mit nach Hause (zur Abwechslung mal umgekehrt). Dafür braucht es das richtige Umfeld, mit gegenseitigem Respekt, Rücksicht und Wertschätzung und meiner Meinung nach tätigen wir damit jeden Tag die wichtigste Investition in unsere Zukunft.
In Summe ist mein Wunsch also eigentlich ein bescheidener: Dass papabogner ein Safe Space ist, wo jede:r selbstbestimmt und mit Leidenschaft und Freude arbeitet, sich entfalten kann – und das am liebsten im Team.
Dass Nikos in Wahrheit Nikolaos heißt, wurde in dem Moment allen klar, als beim Notar kurz vor Unterschrift die Verträge ausgebessert werden mussten. Vielleicht ist es auch das schlechte Gewissen, das seinen Text etwas pathetisch ausfallen hat lassen. Aber entscheidet selbst.
Abschließende Worte von Nikos
Eine letzte Sache noch, ein Gedanke, etwas, das am Anfang meiner Reise als Frage im Raum stand: Warum das ganze, wieso Partner bei papabogner werden? Nun, ich möchte in einer Welt, in der sich alles verändert und Werbebotschaften austauschbar und beliebig geworden sind, mit papabogner etwas (mit)bewegen. Ehrlich, authentisch und in die Zukunft gerichtet. Also eigentlich „geilen Shit“ machen.