AUX und die Antwort von A1 auf die Content Revolution
Wir sind mitten in der Content-Revolution. Klar, 2021 sind das keine Breaking News. Selbst unsere Eltern haben mittlerweile mehr als ein Streaming Abo und schauen die ZIB lieber in der TV-Thek als jeden Tag pünktlich um — ja, wann läuft die ZIB eigentlich genau?
Und wenn nicht einmal Live-Events noch Einschaltquoten bringen, spätestens dann ist klar, dass Konsument*innen sich nicht mehr nach dem Programm der großen Fernsehstationen richten wollen, sondern lieber einfach die wichtigsten Parts am nächsten Tag auf YouTube schauen.
Die Pandemie hat daran keine Schuld, sie hat es nur beschleunigt, dass mittlerweile selbst das Kino, die letzte Bastion Hollywoods, schwer angeschlagen ist.
Aber der Wandel ist viel grundlegender. Es verändert sich gerade nicht nur die Art, WANN und WO etwas konsumiert wird, sondern vor allem WAS konsumiert wird — und somit auch WIE das Programm entsteht.
Das ist Teil eines großen Paradigmenwechsels:
Die Grundlage für dieses neue Kräfteverhältnis bietet wie immer das Internet. Für alle unter 40 ist es heute selbstverständlich, die Wahl zu haben und zu entscheiden, was sie sehen wollen. Die größte Konkurrenz für klassische Fernsehstationen und Studios sind nicht mehr andere Studios oder neue Streamer wie Netflix sondern Plattformen wie TikTok oder YouTube.
Gefällt ihnen das Fernsehprogramm nicht, das gefühlt seit 40 Jahren gleich ist, lassen sie sich vom Algorithmus einen Feed zusammenstellen, der schon alleine wegen der vielen Daten besser den Interessen der User*innen entspricht.
Diese Veränderung hat dann nichts mehr mit dem klassischen On Demand zu tun, wie wir es verstehen: Die Freiheit selbst zu bestimmen, wann und wo etwas geschaut wird, ist eine selbstverständliche Voraussetzung.
Denn mit einer neuen Generation an Menschen, die sowohl Konsument*innen als auch Produzent*innen sind, kommen auch ganz andere Vorstellungen, was das Programm betrifft. Repräsentation, Werte, die Themenauswahl — all das muss sich ändern.
Dieser Value Shift ist der Grundgedanke für AUX - der Relaunch von A1 Now’s Musik & Culture Show “Feng Sushi”.
AUX ist dein Magazin für Music und Culture. Für alle, die ihren Sound nicht nur hören, sondern (er)leben wollen. Jeden Freitag um 19:00 auf A1 Xplore TV mit einem neuen journalistischen Thema, Studiogästen und einer Live-Performance. Und natürlich auf A1now.tv streamen!
Für und gemeinsam mit A1now und Kaiserschnitt Film haben wir ein Sendungsformat entwickelt, das sich wenig um die Regeln des klassischen Fernsehens schert. Warum sollte es auch? Stattdessen wird das Heft einem Team an Menschen in die Hand gegeben, die den wohl höchsten und aktuellsten Anspruch an das Programm haben: Der Audience.
Die Basis dafür ist eine Redaktion, die versteht, dass Musik viel mehr als Entertainment ist, erst recht im Streaming-Zeitalter. Oder um es anders zu sagen: Musik und (Mainstream)-Culture beeinflussen sich sichtbarer als je zuvor. Und das wird auch so bleiben.
TikTok — spätestens seit dem Lockdown ein Massenphänomen — hat diesen Wandel noch einmal beschleunigt. Unsere Kultur ist fluider und agiler geworden, bestimmt von einer Generation, die sich nicht mehr auf “Ein Ding” reduzieren lässt. Hip Hop, Punk, Pop? Am liebsten alles gleichzeitig? 2021 ist das ein Vibe statt einem Widerspruch.
“We live in an era of ‘sampling’. We sample highlights of culture we love – and then remix it. It’s as if the iPod generation embraced the shuffle button and applied it to everything. Food fusions, fashion edits, music sampling.” - Russ Tucker, TBWA
Die Redaktion rund um Theresa Ziegler macht genau diese gesellschaftliche Veränderung zum Programm. Dabei wird aber nicht nur die Lebensrealität der Audience abgebildet, der Anspruch ist vielmehr in jeder Folge den musikalischen und gesellschaftspolitischen Horizont zu erweitern. Das spiegelt sich in allen Aspekten der Show wider.
ES IST PERSÖNLICH
Die Artist Intros bieten nicht nur eine kurze Einführung für Zuseher*innen, die keine Ahnung vom jeweiligen Gast haben. Vielmehr zeigen sie auf eine verspielte Art und Weise der Musiker*in, dass AUX sich für den Menschen tatsächlich interessiert und auf einer Wellenlänge mit seinen jeweiligen Artists ist.
Genauso wichtig wie die Redaktion ist der visuelle Aspekt der Show, der diesen neuen, Genre-sprengenden Vibe widerspiegelt.
Es ist der DIY-inspirierte Zugang von Kaiserschnitt Film, der eher am Creator Style dran ist als an großen TV Produktionen. Das fängt bei der Agilität an, die ein eigenes Studio mit drei unterschiedlichen Sets mit sich bringt und hört beim visuellen Spielfeld — irgendwo zwischen Musikvideo und TikTok Feed — auf.
Kurz: AUX ist ein Studio, das den Artists eine Bühne bietet anstatt einfach nur über sie zu berichten.
Besonders die eigens angefertigte Lightbox hebt das Studio nicht nur ins Next Level, sondern verwandelt die Live-Sessions in Content den Artists schlicht und einfach gerne sharen.
Dahinter stehen Menschen wie Wendelin, Oskar, Kerstin und Tiago, der schon bei Kinky Land hinter der Kamera stand. Und generell das gesamte Team, das Kaiserschnitt für das Projekt aufgestellt hat.
Mit Tori Reichel als Host gibt es keinen klassischen Moderator mit einer Sprecherausbildung. Dafür jemanden mit journalistischem Background, ehrlicher Neugier und Insider Knowledge über die lokale Musikszene.
Zentral für die Show ist die notwendige Self-Awareness, die sich von klassischer Boomer-Mentalität abhebt. Das bedeutet, dass diese Show niemals fertig ist und setzt voraus, dass man denen das Wort überlässt, die es besser wissen, die etwas zu sagen oder ganz einfach mehr im Thema drinnen sind.
Das spiegelt sich auch in den Mitarbeiter*innen der Show wider. Nicht zuletzt der Grund, warum die Co-Hosts, Redaktion und Produktion auch schon vor AUX in der Musikszene verwurzelt waren. Respektive als Moderator*innen, DJ, Musikjournalist*innen oder einer Kombination aus all dem.
Diese Zusammenstellung an Produzent*innen und Redakteur*innen, die die Power hinter guten Inhalten verstanden hat, machen AUX auch inhaltlich zu einer ganz neuen Show.
Dafür braucht es Brands, die einen neuen Weg gehen wollen, nicht an tradierten Herangehensweisen festhalten. Das ist einer der Grundgedanken von A1now.tv im Allgemeinen und AUX im Speziellen: Programming aus der Community heraus und nicht über die Community.
Für A1 ist das gleich doppelt sinnvoll. Mit A1now wird nicht nur die Brücke zwischen Brand und einer Generation gebaut, die mit klassischer Werbung schon lange abgeschlossen hat. Im Idealfall wird A1 selbst auch ein Teil dieser diversen Gemeinschaft.
In jedem Fall trägt A1 damit einer Entwicklung Rechnung, die viele andere Unternehmen und Medienhäuser großteils verschlafen. Oder um es mit Martin Radjaby zu sagen:
“Eines steht jedenfalls fest: Der ORF muss etwas tun, wenn er zukunftsfit werden will. Einerseits braucht es die nötigen rechtlichen Rahmenbedingungen, also zum Beispiel die gesetzlichen Möglichkeiten, für soziale Medien Content zu produzieren. Andererseits aber braucht es auch eine andere Art von Inhalten. Und auch wirkliche Chancen für die nächste Generation an Programmmachern und insbesondere -macherinnen.”
- Martin Radjaby
AUX:
Auftraggeber: A1now
Lead A1now TV Production - Nina Nawara
Produktion - Kaiserschnitt Film GmbH
Sendungskonzept - papabogner GmbH
Host - Tori Reichel
Co-Host - Ana Ryue
Co-Host - Johanna Böck
Co-Host - Therese Kaiser
Chefredakteurin - Theresa Ziegler
Redaktion - Agnes Pauer
Executive Producer - Wendelin Amtmann
Producer - Oskar Fischer
Content Producer - Tiago Liko
Schnitt - Kerstin Schwarz
Schnitt - Thomas Cervenca
Kamera A - Tiago Liko
Kamera B - Moritz Köller
Motion Graphics - Karl Schauer Dejo
Tonstudio - Fiakka-Studios
Creative - Julian Derkits
Account - Shirin James
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